[1] Die angekündigten oder erhofften „Untersuchungen durch Restauratoren“ haben leider nicht stattgefunden. Die Hoffnungen verbanden sich mit der „Landesausstellung 2000 Mostra storica“, die vom 13. Mai bis 31. Oktober 2000 mit unterschiedlichen Schwerpunkten in Trient, Brixen und Lienz gleichzeitig stattfand und in Lienz den Titel trug: Leonhard & Paola. Ein ungleiches Paar. – Dr. Lois Ebner schrieb am 4. 9. 2000 u. a.: „Bei der Generalsanierung von Schloß Bruck 1999/2000 wurde von denkmalpflegerischer Seite die Restaurierung des genannten Wandgemäldes für nicht notwendig bzw. vordringlich erachtet.“

[2] Reiner Kunze äußert sich zum Wert der Umwege, hier bezogen auf seinen politischen Lebensweg, einmal folgendermaßen: „Wir haben Umwege gehen müssen, aber auf Umwegen sieht und erfährt man manches, was einem sonst im Leben vielleicht entgangen wäre.“ Zitiert nach PZ. Nr. 97 / März ´99. S.4.

[3] Auch der Mund des Engels über dem linken Arm der Gottesmutter ist geschlossen, wie andere Fotos deutlich machen.

[4] Museumsbegleiter. S.27.

[5] Ähnlich ist Maria in der Heiligkreuzkirche in Gmünd gekrönt. – Die Kaiserkrone darf nicht verwechselt werden mit der Reichskrone, mit der die deutschen Könige gekrönt wurden; heute in Wien aufbewahrt.

[6] Aufschluß geben vorliegende Situation und vergleichbare Bilder, die später vorgestellt werden.

[7] Der Schnitt des Kleides Marias erlaubt kein eigentliches Zeigen der entblößten Brust, wie das auf vielen vergleichbaren Bildern geschieht (vgl. dazu spätere Kapitel dieser Arbeit). Vielleicht handelt es sich hier auch um einen Akt künstlerischer oder –für die Zeit ungewöhnlicher- moralischer Dezenz.

[8] Auf anderen Bildern richtet Maria ihre Bitte gelegentlich auch unmittelbar an Gottvater.

[9] Vgl. dazu 9.9.

[10] Ihre Wappenschilde sind auf den Seitenflügeln des „Görzer Altares“ besser zu identifizieren, ebenso beim „Marientod“; vgl. S. 29 und 24 des Museumsbegleiters.

[11] Museumsbegleiter, S.26.

[12] Bei anderen Bildern dieses Typus ist Jesus noch mit dem Spottmantel bekleidet und trägt ein Rohr in der Hand, mit dem er geschlagen wurde.

Beim Pestbild im Dom zu Münster tritt der Aspekt „Schmerzensmann“ stärker zurück zugunsten von Schönheit und Würde. Der Mantel z.B. ist ein kostbares Pluviale. Vgl. 2.7.

[13] Auf vergleichbaren Bildern kniet Jesus auf der quergelegten Geißelsäule (so im Dom zu Münster) oder auf einem waagerecht schwebenden Kreuz (so bei Dresel: Christus. S.57).

[14] Bott: Nürnberg.S.68. zeigt einen ähnlichen Sarkophag mit dem auferstandenen Christus. Oft steht Jesus als Schmerzensmann und Auferstandener im offenen Sarkophag, so z.B. in: Jetzler: Fegefeuer. S.241.

[15] Das Problem löst sich, wenn man bedenkt, daß das Andachtsbild „Schmerzensmann“ häufig die geschichtlich aufeinanderfolgenden Ereignisse und Symbole vom Ölberg bis zur Auferstehung synchron zu einer Darstellung vereint. Vgl. Bott: Nürnberg. S.353.

[16] Der darüber befindliche Teil dieses Spruchbandes enthält zum größten Teil keine Schriftzeichen, was, wenn sie nicht total verwittert sein sollten, relativ ungewöhnlich ist und noch einer Klärung bedürfte.

[17] Cappelli: Abbreviaturarum.S. XVIII. Der Sinn der Verdoppelung der Tilde ist nur zu vermuten: möglicherweise soll damit der Plural angezeigt werden. – Den Hinweis, daß es so ein Buch der Abbreviaturen überhaupt gibt, verdanke ich einem ehemaligen Berufskollegen.

[18] Vgl. Ps 89,1: Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters.

[19] Dieses Wort war den Menschen damals übrigens auch als Anfangswort eines sehr beliebten Gebetes aus den verbreiteten Stundenbüchern (einer Art Laienbrevier) geläufig. „Obsecro te“ und „O intemerata“ gehörten zum täglichen Marienofficium und sind Lobgebete auf Maria. -  Bei einer Rundfrage in den Mutterhäusern in Münster ergab sich, daß das lateinische Officium nicht mehr gebetet wird und die Gebete völlig unbekannt sind. In einer Faksimileausgabe des Stundenbuches von Markgraf Christoph I. von Baden (Universitätsbücherei Münster) fand ich schließlich die beiden gesuchten Texte.

[20] Schnocks: 90.Psalm, S.169.

[21] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.26. - Vgl. Abb. 5.

[22] Dresel: Christus und Maria. S.49: “Eine ernste Miene war dem Richter ausdrücklich vorgeschrieben.“

[23] Der Vers ist dem Canticum Moysi (Dt 31,30 – 32,44) entnommen; für mich ein weiterer Hinweis auf die Identität der Person links im Bogenfeld (=Moses).

[24] Anmerkung zur Art des Bogens: Ein solcher Bogen war damals in Europa, wo der einfache Langbogen in Gebrauch war, unüblich und ist dort erst spät bekannt geworden. Er hat die Form weitausladender Hörner eines Wildrindes. Es dürfte sich um einen sogenannten Compositbogen handeln, der aus verschiedenen Materialien zusammengesetzt wurde und eine mächtige Spannkraft besaß. Die Skythen, die als berittene Bogenschützen besonders gefürchtet waren, benutzten solche Bögen. Auf Dürers Apokalypsenbild mit den vier Reitern ist ein vergleichbarer Bogen dargestellt, der allerdings viel kürzer und dadurch für einen Reiter besser handhabbar ist. Näheres zum Bogen z.B. in: John C. Williams: Bogenschießen.

[25] „Gotteslob“, Eigenteil Münster. Nr.918. S.945.

[26] „Während der Pestepidemien war das Bewußtsein der Todesnähe sehr ausgeprägt. Die kombinierte Interzession Marias und Christi sollte sowohl auf das Jenseits – im Falle des Todes – als auch auf das Diesseits wirken und den todbringenden Zorn Gottes besänftigen.“ Aus: Marti/Mondini: Ich manen. S 84.

[27] Mehr dazu in Kap. 3.3.6.

[28] Esser: Heilsangst. S.247.

[29] So auch der Titel des Buches von E. Hagemann. Hagemann: Pfeilschütze.  – Vgl. 2 Sam 22,15 (Ps. 18,15): „Er schoß seine Pfeile und streute sie.“

[30] Auf dem Pestbild im Dom zu Münster ruhen die drei Pfeile mit ihren erklärenden Fähnchen daran „friedlich“ in der Rechten Gottvaters. Vgl. Abbildung 8, Seite 27.

[31] Museumsbegleiter: S.26.

[32] A.a.O. S.24.

[33] Es gibt unterschiedliche Schreibweisen. So nach: Vollmer: Lexikon. Bd.31. S.60. – Weitere Angaben zu Simon von Taisten: s. Anhang 13.3.

[34] Vollmer: A.a.O. „in zahlreichen Orten des Pustertales und seiner Nebentäler Wandbilder“. Es schließt sich eine lange Aufzählung der Werke an, die auf seinen Fleiß und seine Beliebtheit als Maler schließen lassen.

[35] Die weniger resistenten unteren Schriftbänder könnten ein Indiz dafür sein, daß es sich bei den Wandbildern in Schloß Bruck um Seccomalerei handelt. Das wäre bei der vorgesehenen Restaurierung leicht zu überprüfen, da bei Fresken (al fresco) die einzelnen Tagwerke (Giornate) erkennbar bleiben. – Vgl. dazu z.B. Lexikon der Kunst. Bd.4. Stichwort „Freskomalerei“; Bd.10 Stichwort „Seccomalerei“; Bd.12 Stichwort „Wandmalerei“.

[36] Museumsbegleiter: S.26.

[37] So: Polyglott: Südtirol. S.258 f.

[38] Vollmer: Lexikon: a.a.O. – Vgl. 13.3, Seite 159.

[39] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.72.

[40] Vollmer: Lexikon: a.a.O.

[41] Ohly: Bedeutungsforschung. S.32.

[42] Künstle: Ikonographie. S.638.

[43] Geißendörfer: Heilsbronn: S.2

[44] A.a.O. S.1.

[45] A.a.O. S.2.

[46] Es handelt sich um das Epitaph des Domscholasters Rotger Dobbe. Siehe Abb. 8. Die klare fotografische Bildwiedergabe von Rudolf Wakonnigg und die einfühlsame Beschreibung und Deutung von Domkustos Géza Jászai finden sich in: Kunstwerke des St.Paulus-Domes zu Münster. Imaginationen des Unsichtbaren 11, Domverwaltung Münster 1997.

[47] Vgl. Harthan: Stundenbücher. S.66 f.

[48] Gregor von Tours: Hist. Franc. 10,1. Vgl. LThK Bd.4.1960. S.1194.

[49] So stellt er z.B. die Autorität eines Kirchenvaters in Frage, als sich dieser in unangemessener Weise zur Himmelfahrt Marias äußert: „Was er aber von ihrer leiblichen Auffahrt sagt, das bezweifelt die Kirche lieber in Andacht.“ In: Jacobus de Voragine: Legenda aurea, übers. von R.Benz,Heidelberg o.J. S.366.

Diese wissenschaftliche Freiheit gerade auch gegenüber der Autorität des Hieronymus hatte sich schon der Kartäuser Guigo (†1136) erlaubt, als er bei einer kritischen Herausgabe der Hieronymusbriefe korrigierend eingriff oder sogar einige eliminierte. Vgl. A.Angenendt: Mittelalter.1994,S.73.

Zur Ehrenrettung des Begriffs „Legende“ vgl.R.Benz: Legenda aurea. Berlin 1963. S.XXXV-XXXIX.

Auch Bonaventura benutzt den Begriff seriös, wenn er die „bereinigten“ Überlieferungen vom heiligen Franziskus als Legenda maior herausgibt. Die damit verbundene „Sprachregelung“ zeugt allerdings nicht gerade von geistiger Weite und Freiheit. Vgl. dazu H.Feld: Heiliger. S.41.

[50] Schreiner: Maria. S.260.

[51] Legenda aurea. Benz. Berlin. S.241.

[52] A.a.O.

[53] Vgl. LThK. Bd.6. 1961. S.1075.

[54] Dargestellt auf dem Bild des Giovanni di Paolo ‚Pestprozession Papst Gregors‘. Musée National du Louvre, Paris.

[55] Legenda aurea. Benz. Berlin. S.242.

[56] Vgl. Titel des Buches von E.Hagemann: Der göttliche Pfeilschütze. Vgl. Anm. 29.

[57] Auf einem Pestbild von 1517 im Nationalmuseum in München schießen Engel die Pfeile ab. Fürbitte leisten Christus, Maria, Hiob, Rochus und weitere Pestheilige. Gottvater läßt sich erbarmen und steckt sein Schwert in die Scheide. Dazu: Beissel: Geschichte. 1909.  S.362.

[58] In  anderen Pestbildern finden Schwert, Pfeile, Speere, Lanzen, sogar Keulen als todbringende Medien Anwendung, manchmal durch Engel oder gar Heilige, die im Auftrag Gottes handeln.

[59] Esser: Heilsangst. S.266.

[60] Tuchmann: Spiegel. S.107.

[61] Es handelt sich um „das früheste Altarbild dieses Themas nördlich der Alpen“, so: Bäumer und Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.5. S.165.

[62] Bei anderen Gelegenheiten muß auch Maria selbst, mit eigenen Worten, den zürnenden Jesus besänftigen. Nach der Legenda aurea (Benz, Berlin. S.586 f.)  und dem Speculum humanae salvations, Kp.37, stellt sich Maria, in einer Vision des heiligen Dominikus, ihrem Sohn entgegen, der über die Laster der Menschen, über Hochmut, Habsucht und Wollust, erzürnt ist und die gesamte Menschheit mit drei Lanzen zu vernichten droht. Sie verweist auf die Heiligen Dominikus und Franziskus als Menschheitsverbesserer, die durch die ganze Welt ziehen werden, um sie  der Herrschaft Jesu wieder untertan zu machen.

-Die Anwesenheit des heiligen Franziskus als Fürsprecher auf dem Bild der Franziskanerkirche in Göttingen hängt also nicht nur mit der Ordenskirche zusammen. Eine zusätzliche Verständnisbrücke ist die beschriebene Vision.

[63] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.20 ff. Dort auch weitere Quellenangaben.

[64] Eine größere Kopie befindet sich im Anhang: 13.4.

[65] Auf die unterschiedlichen Aussprüche (Spruchbänder) der göttlichen Personen komme ich unter dem Stichwort „litigatio sororum“ noch zu sprechen.

[66] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.34 f.

[67] Mt 11,11: „Unter denen, die vom Weibe geboren sind, ist kein größerer aufgetreten als Johannes der Täufer. Dennoch ist der Kleinste im Himmelreich größer als er.“

[68] Kretzenbacher: a.a.O.S.35. M.P. Perdrizet: Vierge. S.151 f.

[69] Für ihr freundliches Schreiben und das kostenlose Foto der Kopie bin ich Frau Dr. Monika Boosen sehr dankbar.

[70] Frau Dr. Monika Boosen meint in ihrem Schreiben: Das Fresko „verbindet das Thema der Schutzmantelmadonna mit dem des Weltgerichts.“ Dieser Beurteilung möchte ich mich nicht anschließen und lieber allgemeiner von einem göttlichen Strafgericht (wie auf den Pestbildern) sprechen. Zu viele Einzelmotive auf diesem Bild sprechen gegen eine Zuordnung zum Thema Individual- oder Weltgericht. Vgl. dazu die nachfolgenden Ausführungen zu „Gerichtsbildern“ 4.2 und 4.3. Die Anwesenheit von St. Michael und dem Teufel kommt allerdings, wenn auch in anderer Form, auch häufig in Sterbe- und Gerichtsszenen vor. Das Weltgericht kennt aber nach biblischen Vorgaben nur Jesus als Richter. Vgl. z.B. Jh 5,22 oder Mt 25,31 ff.

[71] V.Sussmann: Schutzmantel. 1929.

[72] A.a.O.: S.55.

[73] A.a.O.: S.33.- Thilo Esser hat in seiner 1999 veröffentlichten Dissertation „Pest, Heilsangst und Frömmigkeit“ zahlreiche gedruckte Pestbilder besprochen.

[74] Jászai: Imaginationen. 1997.

[75] Dr. Jászai nennt die Namen der dargestellten Blumen und weist auf ihre allegorische Bedeutung hin. A.a.O. S.3.

[76] Alle Spruchbänder sind in einem alten Niederdeutsch geschrieben.

[77] Übersetzungen nach Dr. Jászay. A.a.O. S.2.

[78] Vgl. Anm.22.

[79] Th. Riewerts und P. Pieper:  tom Ring. S.197,Nr.4.  Hier zitiert nach Jászai: Imaginationen. S.2.

[80] Jászai: a.a.O.

[81] Dazu Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.5. S.165.

[82] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.78.

[83] Prof.Dr.Max Geisberg 1875 – 1943, Direktor des Landesmuseums der Provinz Westfalen von 1911 – 1934,     Erforscher der Kunstdenkmäler dieser Stadt – so steht es auf einer Gedenktafel am Geisbergweg in Münster.

[84] Kretzenbacher: a.a.O. S.76. Anm.8.

[85] Geisberg: Der Dom. S.342.

[86] Heinrich-Johann Droste zu Hülshoff (1768 – 1836), Dompropst in Münster und Domherr in Osnabrück, Onkel der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848). Sie erwähnt ihn ihrer Schwester Jenny gegenüber als  „Onkel Dompröbstchen“. – Vgl. dazu W. Freiherr Droste zu Hülshoff: Annette. S. 214.

[87] An späterer Stelle wird ausführlicher von diesem erstaunlichen und weit verbreiteten illustrierten Buch des ausgehenden Mittelalters die Rede sein.

[88] Vielleicht läßt sich links unter den Zufluchtsuchenden sogar ein gekröntes Haupt ausmachen.

[89] Der drohende Gott ist nicht Gott „in der zweiten Person“, wie P.Dinzelbacher in seinem Beitrag „Die tötende Gottheit“, S.9, meint. Auch an anderen Stellen in der Bilderfolge des Heilsspiegels trägt Gottvater den Kreuznimbus (vgl. z.B.Appuhn. S.42); und in der Überschrift dürfte mit „deus“ Gottvater gemeint sein.

[90] Esser: Heilsangst. S.60 und 180.

[91] Vgl. Ez 9,6 : “ Von denen, die das Zeichen T auf der Stirn tragen, darf keiner angerührt werden.“

[92] Ein wichtiges Zeugnis für dieses Bemühen bilden die, häufig illustrierten, Schriften zur Sterbekunst, die Ars-moriendi-Literatur, die im 15. Jahrhundert inmitten der unaufhörlichen Pestwellen und des allgegenwärtigen Todes entstanden. Sie dienten Priestern und Laien als Anleitung für den Beistand in der Sterbestunde.

[93] Am bekanntesten ist die 1693 auf dem Wiener Graben errichtete Pestsäule. Dazu: R. Toman / A. Bednorz: Barock. S.335 f.

[94] Esser. Heilsangst. S.25.

[95] Georg Zinn. Kanonen. S.182.

[96] Zum Begriff vgl. R.Otto: Das Heilige. S.15. Auch: Gen 35,5, Ex 14,25, 1 Sam 11,7 und 14,15.

[97] Sussmann: Schutzmantel. S.14.

[98] Über Ursachen und Pestverlauf  vgl. 9.2 und 9.3.

[99] Tuchman: Spiegel. S.107.

[100] A.a.O.: S.108.

[101] Esser: Heilsangst. S.16 f.

[102] Tuchman: Spiegel. S.123.

[103] Zitiert nach: Tuchman. Spiegel. S.110.

[104] Vgl. dazu D.Owen: Vision. S.49, A.15. Hinweis bei: P.Dinzelbacher: Jenseitsbrücke. S.203, Anm.97.

[105] In 2 Makk 7,32 f. (vgl. auch 6.12) kann der fromme Interpret noch sprechen: „Wir leiden nur, weil wir gesündigt haben. Wenn auch der lebendige Herr eine kurze Zeit lang zornig auf uns ist, um uns durch Strafe zu erziehen, so wird er sich doch mit seinen Dienern wieder versöhnen.“

[106] So Giovanni Villani, der große florentinische Historiker, der mitten in einem Satz abbrach und an der Pest verstarb. Zitiert nach: Tuchman: Spiegel. S.119.

[107] Tuchman: Spiegel. S.119.

[108] Lukrez: Rerum.V. S.309f.

[109] Dihle:Willen. S.11.

[110] Angenendt: Religiosität. S.110.

[111] de Vries: Germanen. S.74.

[112] Die „Theologie“ der Griechen befaßte sich ursprünglich nur mit der anthropomorphen homerischen Götterwelt und galt nicht als ernst zu nehmende Wissenschaft. Die „ernsthafte“ Beschäftigung mit der Gottesfrage war Sache der Philosophie.

[113] Pascal: Le coeur. Anhang.I.

[114] Guardini: Erfahrung. Besonders ab S.290.

[115] A.a.O. S.287.

[116] A.a.O. S.288.

[117] A.a.O. S.292.

[118] A.a.O. S.288.

[119] A.a,O. S.291.

[120] A.a.O. S.297.

[121] A.a.O.

[122] Gross: Gotteserfahrung. S.147.

[123] A.a.O. S.165.

[124] A.a.O. S.173.

[125] Merkwürdigerweise ist von zürnenden Menschen nur selten die Rede.

[126] Ähnlich besingt das „Exsultet“ der Osternacht diese Liebe Gottes: O inaestimabilis dilectio caritatis: ut servum redimeres, Filium tradidisti. - ...den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin.

[127] Angenendt: Religiosität. S.102.

[128] A.a.O. S.103.

[129] Wie z.B. Thomas v.A. in seinem Römerbriefkommentar zum „Zorn“ Gottes (Commentarium in S. Pauli Apostoli epistolam ad Romanos I,6 (ed. Frette), Sp.397). Hinweis bei Angenendt: a.a.O.

[130] Welche gefährlichen Auswirkungen der pädagogische Mißbrauch der Drohung mit Gott auch heute noch haben kann, beschreibt Tilman Moser in seinem autobiographischen Buch „Gottesvergiftung“. Frankfurt 1980.

[131] Das Vat.II wollte in der Totenliturgie „deutlicher den österlichen Sinn des christlichen Todes ausdrücken“. Vgl. Konstitution über die heilige Liturgie („Sacrosanctum concilium“) III,81. 

[132] Limbeck: Bibel heute. S.220 ff. Unter dem selben Titel inzwischen in Buchform erschienen.

[133] So der Titel eines Beitrags von N.C. Baumgart in: Bibel und Kirche. 1.Quartal 1999. S.10. – E. Zenger beklagt „die im Christentum immer wieder erkennbare Domestizierung bzw. Verdrängung des irritierenden Aspekts des Gottesgedankens“, in: M. Lutz-Bachmann: Und dennoch, S.21, Anm.21, hier bezogen auf die Rezeption der sogenannten Fluchpsalmen.

[134] Dinzelbacher: Gottheit. S.84.

[135] A.a.O.

[136] „Gnadenstuhl“ ist die Übersetzung M.Luthers für das Hilasterion (Rom 3,25: Sühnopfer; Hebr 9,5: Sühnestätte), das Kapporeth (Ex 25,17-22), eigentlich der Deckel der Bundeslade als Thronsitz Gottes im Allerheiligsten des Tempels.

[137] Manchmal trägt Gottvater auch das Kreuz mit dem angehefteten Sohn daran. Vgl. Abb. 23.

[138] Werbick: Spur. S.3.

[139] Vgl.Kretzenbacher: Bittgebärden. S.50. In meinem vieljährigen Theologiestudium habe ich allerdings nie etwas von Theologendisputen zu diesem Thema gehört. Vgl. aber Anm. 140.

[140] Kretzenbacher: a.a.O. S.36. – Zu den seltenen Hinweisen auf die litigatio sororum, die ich gefunden habe, gehört eine beiläufige Anmerkung  zu einem Pestbild in: Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.5. S.165. über „Personifikationen der Iustitia“ mit gezücktem Schwert und der „Misericordia“, die das Schwert in die Scheide steckt. – Nach Kretzenbacher (S.23, mit Quellenangaben) kommt die Szene der „ litigatio sororum durchaus und in großer Fülle“ in Schrift- und „Bildquellen vieler Zeiten“ vor. – Auf die entscheidende Quelle stieß ich erst viel später: wieder einmal beim hl. Bernhard: Migne PL 183, Sp.383 ff. Vgl. Nachtrag im Anhang S.166.

[141] Kretzenbacher: a.a.O. S.36.

[142] A.a.O. S.23 ff.

[143] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.5. S.166.

[144] A.a.O. S.164. Vgl. auch 2.1.

[145] So Esser: Heilsangst. z.B. S.251, in Anlehnung an Dinzelbacher: Tötende Gottheit. S.42.

[146] Gerson: Oeuvres Complètes. Bd.8. Nr.420.S.536 – 539. Vgl. Mondini in: Fegefeuer. S.201.

[147] Vgl.Jetzler: Fegefeuer. S.200 f., Anm.2.

[148] Kestner-Museum, Hannover, Wiegendruck Nr.169.

[149] Sussmann: Schutzmantel. S.12, in Anlehnung an Becker: Auffassung. S.12 f.

[150] Sussmann: Schutzmantel. S.12.

[151] Das vielleicht noch berühmtere „Mengot-Epitaph“ von 1370 in der selben Zisterzienserkirche zeigt ebenso die erfolgreiche Interzession Jesu und Marias, die mit der Zusicherung des Vaters endet: „Was du auch verlangst, Sohn, ich werde es dir geben und nichts ablehnen.“  Vgl. Geißendörfer: Heilsbronn. S.13. Vergl. Abbildung 29.

[152] Schreiner: Maria. S.506.

[153] Perdrizet: Vierge. S.20.

[154] Freie Übersetzung nach: Caesarius. S.79.

[155] Vgl. Beissel: Geschichte 1909. S.352.

[156] Beissel: Verehrung 1896. S.77 (235).

[157] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.15.

[158] M.Luther: Werke. WA 47. S.276.

[159] Kretzenbacher: a.a.O. S.16.

[160] A.a.O.

[161] Sussmann: Schutzmantel. S.2.

[162] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.6. S.84.

[163] Esser: Heilsangst. S.244.

[164] Ex 22,25 f.

[165] Keller: Bibel. S.221.

[166] Vgl.auch Rut 3,9.

[167] Sach 13,2-6 wird von Alttestamentlern – so von J. Jeremias – auch als definitive Absage an künftige amtliche Prophetie überhaupt gedeutet. Nach Joel 3,1 ff werden alle den prophetischen Geist haben. Vgl. Apg 2,16-21.

[168] Von Marias Gewandung ist im Neuen Testament keine Rede.

[169] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.6. S.82.

[170] Kirchenväter: Apologeten. S.202.

[171] „Den Mantel des hl. Martin ließen die fränkischen Könige in den Schlachten vorantragen.“ So E. Kronfeld: Krieg. S.83. Nach Belting-Ihm: Tutela. S.12, Anm.16. 

[172] de Voragine: Legenda. Heidelberg. S.602 f.

[173] Belting-Ihm: Tutela. S.13 und 42.

[174] Vorgestellt und zitiert nach: Belting-Ihm: Tutela. S.43.

[175] Gregor von Tours: Gloria. Lib I, cap.10.  Migne PL LXXI,col 714.

[176] Belting-Ihm: Tutela. S.12.

[177] A.a.O. S.46.

[178] Bäumer/Scheffzyk: Marienlexikon. Bd.6. S.83.

[179] So noch 1937 der Religionsphilosoph und Theologe Sergey N. Bulgakow in The Wisdom of God. London 1937. S.180 f.: „Sie (sc. Maria) ist die bestellte Fürbitterin für das Menschengeschlecht, das sie mit ihrem schützenden Schleier … segnet.“ Zitiert nach H. Graef: Maria. S.412.

[180] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.35.

[181] Peter Milger: Kreuzzüge.S.282 ff.

[182] Zur Entschuldigung der einfachen Soldaten muß man allerdings sagen, daß der Doge von Venedig und die mächtigen Handelsherren der Stadt aus kaufmännischen Gründen das Debakel absichtlich lancierten. Sie hatten gegen 50% Gewinnbeteiligung den Kreuzzug vorfinanziert und spekulierten durch die Zerstörung byzantinischer Städte auf die Ausschaltung lästiger Konkurrenz. – K.Weitzmann spricht vom „Raubzug der Venezianer im Jahre 1204“ (S.11) und der „Plünderung Konstantinopels“ (S.14 u. 16) in: Die Ikonen Konstantinopels, S.11.

[183] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.6. S.83.

[184] Belting-Ihm: Tutela.S.46. – „Die Reliquie befand sich zu der Zeit jedoch nicht mehr in der Rotunde, sondern in einem Steinkasten auf dem Hauptaltar der Blachernenkirche.“ A.a.O. Anm.37.

[185] Belting-Ihm: Tutela. S.45.

[186] A.a.O.

[187] Dominicus Casagrande: Enchiridion. S.241 f.

[188] Sussmann: Schutzmantel. S.25.

[189] A.a.O.

[190] A.a.O.

[191] A.a.O.

[192] Brigitta: Revelationes. c.17 f. – Hier nach Beissel: Geschichte 1909. S.353.

[193] Coincy: Miracles. Paris 1857.

[194] Belting-Ihm: Tutela. S.79.

[195] Sussman: Schutzmanlel. S.25.

[196] Bei Männern hatte der Mantel, neben seiner allgemeinen Funktion als schützende Kleidung, häufig Amtsbedeutung und gehörte, mindestens seit Kaiser Karl, zu den kaiserlichen Insignien.

[197] Grimm: Wörterbuch. Bd.6. S.1607 ff.

[198] Schué: Gnadenbitten. S.251 ff.

[199] Silvy: L`Origine: S.408.

[200] Vgl. Lk 11,18 und Apg 27,34.

[201] Sussman: Schutzmantel. S.29.

[202] Mulack: Göttin. S.124.

[203] Brockhaus: Forschungen. O.S. Zitiert bei: Sussmann: Schutzmmantel. S.27.

[204] Die Bezeichnung „Mater misericordiae“ soll von Abt Odo von Cluny (†942) stammen; Maria soll sich selbst einem frommen Klosterbruder, ehemals Räuber, so vorgestellt haben. Vgl. Migne PL 133, Sp.72 A – B. Ich fand aber den Titel auch bei Ephräm d.S. (†373) in einem Gebet, das fast nur aus  einer bewundernswerten Fülle von Anrufungen an Maria besteht; dazu gehört auch „Mater misericordiae“. Quelle: S. Ephraem: Ad SS. Dei Genitricem oratio. In: Enchiridium. S.244. – Ob das Gebet aus dem umfangreichen Schriftwerk Ephräms des Syrers im Westen bekannt war, läßt sich wegen der komplizierten Tradierungsgeschichte wohl nie ganz klären. Vgl. dazu: Bibliothek der Kirchenväter: Ephräm der Syrer. Bd.1. S.VI ff.

[205] Vgl. dazu: 3.2.13.: Die Rosenkranzmadonna.

[206] H.Westermann-Angerhausen: Sterbepatronin. In: Jetzler: Fegefeuer. S.306 f.

[207] Sussmann: Schutzmantel. S.6.

[208] Dem Pfarrer von Naturns danke ich für freundlich überlassene Fotos.

[209] Gerhard Bott (Hg.): Nürnberg. S.358.

[210] A.a.O.

[211] Luther: Werke. WA 47. S.278.

[212] Gerhard Bott: A.a.O. S.347. Vgl. Abb. 22.

[213] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd. 6. S.84 f.

[214] Vgl. LThK. Bd.9. Freiburg 1964. S.526.

[215] Mulack: Göttin. S.126.

[216] Bott: A.a.O. S.358. Vgl. auch Luther: WA 51, S.196: Die Gluckhenne (Jesus) als Schutz vor Gottes Zorn.

[217] Luther: WA 47. S.460. – Vgl. auch „Gotteslob“, Eigenteil Münster, Nr. 838,3: „ ... der um uns her die Flügel schlägt und uns darunter birgt und hegt.“

[218] Bernhard: Ansprachen. S.73. – Die 4 Homilien zur Adventszeit, die Bernhard, wie er im Vorwort sagt, auf dem Krankenbett für seine Ordensbrüder und zur eigenen Freude niedergeschrieben hat, waren so geschätzt, daß sie von berühmten Theologen, so vom hl. Bonaventura, „nachgeahmt“ wurden. – Migne PL 183, S.55 – 88.  

[219] Den Hinweis darauf verdanke ich dem Buch von Christa Mulack: Göttin. S.130 ff.

[220] Die Kapitulation der deutschen Truppen erfolgte am 31. Januar 1943 unter Generalfeldmarschall Paulus und am 2. Februar 1943 unter Generaloberst Strecker. – Kurt Reuber starb am 20. Januar 1944 in russischer Kriegsgefangenschaft.

[221] Das Original befindet sich in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Dort heißt es (mit  protestantischer Akzentverschiebung): „Wie Jesus bei seiner Mutter geborgen ist, so dürfen wir Menschen uns alle in Not und Elend in den Armen Gottes geborgen fühlen. Inmitten einer Welt, die von Krieg, Finsternis, Tod und Haß geprägt ist, hat Kurt Reuber das Dennoch des Glaubens und das Bekenntnis zum Licht, zum Leben und zur Liebe zum Ausdruck gebracht.“

[222] Theo Schmidkonz SJ, Verlag Ver sacrum, Rottenburg, Nr.809 D.

[223] Mulack: Göttin. S.134.

[224] Größe des Originals: 3 mal 4 cm.

[225] In der Renaissance wurde in Italien diese Lösung des Problems als stilistisch inakzeptabel verworfen.

[226] Zitiert nach einem Prospekt der Offenen Gemeinde an Sankt Andreas in Köln. – Genaueres bei A. von Oertzen: Maria. S. 11 und Anm. 8, S.82. Zur Geschichte des Bildes dort auch S. 21 f. Das ursprüngliche Bild ist verschollen und wurde durch das jetzige ersetzt.- In politisch schwerer Zeit („Neußer Fehde“) hatte 1474 ein Muttergottesbild dem Prior Jacob Sprenger befohlen, „über den Rosenkranz zu predigen und eine Bruderschaft zu gründen“ (S.10); Köln blieb die Zentrale aller weiteren Rosenkranzbruderschaften im Reich.

[227] Im Ostchor des Doms zu Münster befindet sich ein solcher Rosenkranz mit stilisierten Rosen und mit Wundmalen, als Rad- oder Kronleuchter gestaltet (1540 – 1545), mit einer entsprechenden Anzahl von Kerzen.

[228] Radler: Schreinmadonna. S.13.

[229] Schreiner: Maria. S.289.

[230] A.a.O. S.289 und 291.

[231] Radler: a.a.O. S.34

[232] An anderer Stelle versteigt Richard sich sogar zu der Formulierung, Marias Fleisch würde in der Eucharistie mitgereicht. Peinlich wird es, wenn er fortfährt: Delicatissimum ferculum carnem virgineam manducare. L.XII, cp. 1, § 12, nr.7 (632 b); zit. nach Beumer: Mariologie. S.29. (Vgl. dort auch Anm. 340). J.Roten, der Richard im „Marienlexikon von Bäumer/Scheffczyk, Bd.5. Regensburg 1993, S.488, vorstellt, betont „trotz skurriler Bilder und Vergleiche“ die Verdienste Richards für die Entfaltung der Mariologie. – Wir kommen an späterer Stelle noch einmal darauf zurück.

[233] Mulack: Göttin. S.70 und 144.

[234] Radler: Schreinmadonna. S.42.

[235] Vgl. dazu Radler a.a.O. mit den entsprechenden Anmerkungen.

[236] Zu Molanus an späterer Stelle mehr.

[237] Diese Darstellung (der scheinbar „armlose“ Gottvater in der Mitte) erinnert an das Bild von Sohn und Heiligem Geist als den „Händen Gottes“ beim Kirchenvater Irenäus († um 202), bes. Adv. haer. V,28,4.

[238] Sussmann: Schutzmantel. S.34.

[239] Vgl. Kretzenbacher: Bittgebärden. S.69. Vgl. Abb. 9.

[240] Dresel: Christus.S.58. – Konkret bezieht sie sich auf das dort wiedergegebene Bild des Schwäbischen Meisters.

[241] Z.B. Papst Leo X. (†1521) und Kaiser Maximilian (†1519) auf dem Gemälde: Christus und Maria als Fürbitter der Menschheit vor Gottvater. Schwäbischer Meister 1519, veröffentlicht in: Ines Dresel: Christus. S.57. Zu den Personen: S.58. 

[242] Homer.Ilias XXII, 79-83. Übers.: Wolfgang Schadewaldt, Insel-Verlag 1988. 3.Aufl. – Als Bitt- und Klagegestus verwendet auch Hieronymus (347 – 419) 1200 Jahre später das Motiv. Migne PL XXIII, Ep. XIV,2. – Eine tragische Version findet sich bei Augustinus (354 - 430), vgl. F.van der Meer: Augustinus. S.266f. –  P.Geißendörfer: Heilsbronn, S.14: „Dem Sohn die Brüste zu zeigen, war im Altertum die stärkste Form der Bitte, von der eine Mutter Gebrauch machen konnte.“

[243] A.a.O. Zeilen 77/78.

[244] In 2 Makk 3,19 heißt es: „Die Frauen zogen Trauerkleider an, die die Brüste freiließen ...“ (Die Bibel, Einheitsübersetzung 1980, S.562).

[245] Nach Cornelius Tacitus: Germania. 8,1.

[246] Caesar: De bello Gallico, VII. 47,5.

[247] Eugène Delacroix: „Die Freiheit...“. Paris, Musée National du Louvre.

[248] Stuttgarter Bibelpsalter, Saint Germain um 820/830. Württembergische Landesbibliothek, Fol.23,fol.160 v.

[249] Ich fand diese Darstellung bei G.Althoff u.a.:Schatten.S.187.

[250] Arnold: De laudibus. Migne: PL 189. S.1726.

[251] Luthers Werke: WA 47. S.276.

[252] St.Bernhard: Migne: PL 183,7. S.441) – Dieser Sermo ist unter seinem Titel „De aquaeductu“ berühmt geworden. Er behandelt die Mittlerschaft Marias im Bild des Aquaedukts. Wir werden auf eine extreme Aussage darin noch zu sprechen kommen.

[253] Friedrich: Vorwort. S.19.

[254] Dresel: Christus. S.53.

[255] Vgl. die Legendensammlung des Gautier de Coincy: Miracles.

[256] Die offensichtliche Problematik veranlaßte über Jahrhunderte hin Theologen zu diffizilen Kommentaren. Vgl. K.Schreiner: Nobilitas Mariae, S.223-227.

[257] Solche wunderbaren Hilfen kann man nachlesen z.B. bei: Sussmann: Schutzmantel. S.12 f; Marti/Mondini: Fegefeuer. S.82; Tuchman: Spiegel. S.45 f; Schreiner: Maria. S.57 ff.,502 ff. u.a.m.; Beissel: Geschichte 1909. S.493 ff. Jacobus de Voragine: Legenda aurea. Heidelberg. S.683 f (zum Turniersieg).

[258] de Coincy: Miracles. Bd.3. S.172. Zitiert nach: Marti/Mondini: Ich manen. S.82.

[259] Stammler: Weltgerichtsspiel. S.30.

[260] Wyss: Osterspiel. Bd.2. S.57.

[261] Genaueres dazu unter: Die Geburtsstunde der Heilstreppe 3.3.6.

[262] A. Angenendt, in: M. Lutz-Bachmann: Und dennoch. S.151.

[263] Bernhard: De aquaeductu: Migne: PL 183. S.441. Nr.1015.Vgl. auch Seite 65, Anm.252.

[264] So Esser: Heilsangst. S.251.

[265] Marti/Mondini: Ich manen. S.82; sie zitieren Dieter Köpplin: Interzession. In: LCI 2, 1970, Sp.346 – 352, hier Sp. 347.

[266] Esser: Heilsangst. S.242.

[267] Dinzelbacher: Tötende Gottheit. S.42.

[268] Heilsspiegel. 1981.

[269] LThK. Bd.6. S.1180.

[270] Willibrord Neumüller O.S.B. zählt „um 350 Handschriften“; vgl.Neumüller, Kommentar S.3 in: Speculum.

[271] Anspielung auf das Alter Christi (manche zählen 33 Jahre); so auch bei anderen christologischen Werken, z.B. der später zu Unrecht so genannten Biblia pauperum, einer der Quellen des Speculum.

[272] Abb. 27 und 28 aus: Appuhn: Heilsspiegel, S. 54/55 und 72/73.

[273] Im umfangreicheren und älteren berühmten Codex Cremifanensis 243 des Benediktinerstiftes Kremsmünster ist es Kp. 39 (fol. 44v/45r); vgl. Speculum.

[274] Beissel: Geschichte. 1909. S.470.

[275] Bott: Nürnberg. S.336.

[276] Beissel: a.a.O. S.358.

[277] Vgl. Marti/Mondini: Ich manen. S.81.

[278] Geißendörfer/Nieden: Heilsbronn. S.13 f.

[279] Vgl. dazu die Ausführungen zum späten Auftreten der Pestbilder 2.9, S.31.

[280] Schreiner: Maria. S.506.

[281] Aus der Sequenz „Dies irae“. 7.Strophe. Der Autor ist vermutlich Thomas von Celano († um 1260).

[282] Bibliothek der Kirchenväter: Augustinus. Bd.III. S.386+483; Bd.VIII. S.280+478.

[283] Diese Vorstellung geht wohl schon auf Jud V.9 zurück; dort bezieht sich der Verfasser auf eine jüdische Legende, wonach der Erzengel Michael mit dem Teufel um den Leichnam Moses‘ stritt.

[284] Aus: Jetzler: Fegefeuer. S.85.

[285] Marti/Mondini: Ich manen. S.85.

[286] Dazu an späterer Stelle mehr (S.91, Text und Anm.335).

[287] Jetzler: Fegefeuer. S.18.

[288] Vgl. Jetzler: Fegefeuer. S. 282 f.

[289] A.a.O.

[290] Paul Clemens (Hg.): Kunstdenkmäler. S.39-64.

[291] Nach der Legenda aurea bittet sogar Maria, bei der Himmelfahrt ihrer Seele keinen bösen Geist sehen zu müssen. Der Engel, der als Todesbote zu ihr gesandt worden war, sichert ihr zu: „Es soll ihrer keiner vor dein Angesicht kommen.“ – Übers. R. Benz. Berlin. S.631. 

[292] Vgl. spätere Darstellung: 4.4. (Abb. 34).

[293] Das T (= Tau) galt als apotropäisches Zeichen, zur Abwehr also von Gefahren. Vgl. Anm. 91.

[294] Zum ganzen vgl. auch I.Achter: Ein schwäbisches Fürbittbild. S.161-168.

[295] Vgl.Klaus Schreiner: Maria. S.185. Vgl. auch Anm. 70.

[296] Aus: Jacopone da Todi: „Stabat mater“ (vor 1306): Laß mich durch dich, o Jungfrau, vor den Flammen der Hölle geschützt werden am Tag des Gerichts.

[297] Diese Deutung gibt Beissel: Geschichte. 1909. S.371.

[298] Diese Terminologie stammt von Georg Richter: Eschatologie.

[299] Vgl. dazu 1 Kor 15,52; 1 Petr 3,4 und 8 f.; dazu Jh s.o.

[300] Vgl. Jaques LeGoff: Geburt. S.84 ff. und 110 ff.

[301] Ausführliche Schilderungen bei: Dinzelbacher: Jenseitsbrücke.

[302] Ein später Nachklang des Motivs der Jenseitsbrücke mag in der 5. Strophe des Liedes „O du hochheilig Kreuze“ (GL 182) erahnt werden: „Du bist die starke Brücke, darüber alle Frommen wohl durch die Fluten kommen.“

[303] Eine gute Zusammenfassung der Frage des „Interims“ bietet A. Angenendt: Religiosität. 1997. S.684 ff.

[304] Wie „außerordentlich“ dieser Vorgang war, läßt die Legenda aurea (Übers.:Benz. Berlin.S.248 f.) durch acht unterschiedliche Versionen des Vorfalls erkennen. Selbst für Gregor mußte diese Befreiung eines Heiden ein einmaliges Ereignis bleiben: „Hüte dich, daß du hinfort für keinen anderen Verdammten bittest!“

[305] Zum ganzen: M.Bigger: Jenseitsregeln. In: Jetzler: Fegefeuer. S.286 ff.

[306] Beissel: Geschichte. 1909. S.366.

[307] Z.B. im Rheinauer Spiel des Jahres 1467. Dazu Beissel: A.a.O. S.367 f.

[308] Ähnlich so in dem schon genannten Berner Weltgerichtsspiel und dem Luzerner Osterspiel.

[309] Beissel: A.a.O. S.367 und 369.

[310] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.48.

[311] A.a.O. S. 46.

[312] A.a.O. S.48. – Auf dem „Fürstenzug“ am Schloß zu Dresden werden für Friedrich den Freidigen als Regierungszeit die Jahre 1307 – 1324 genannt. Er hieß auch „der Gebissene“: „Als seine Mutter 1270 vor ihrem unberechenbaren Gemahl von der Wartburg floh, soll sie ihren Sohn im Abschiedsschmerz in die Wange gebissen haben“, heißt es in der „Erläuterung zum Fürstenzug“. Andere Quellen sagen, die Mutter habe ihrem Sohn durch das zugefügte Mal die legitime Nachfolge sichern wollen.

[313] „Gotteslob“ 1954. S.48. – Das heutige „Gotteslob“ enthält das „Dies irae“ nicht mehr. – Vgl. Anm.131.

[314] Bibel heute. Nr.139. S.77 beschäftigt sich mit diesem Motiv, das Susanna üblicherweise als „Objekt der Begierde“ darbietet: „Eine absolute Ausnahme bietet die italienische Malerin Artemisia Gentileschi (1593 – 1626), die – selbst Opfer einer Vergewaltigung – in erster Linie die Not der Susanna im Blick hat.“

Noch heute muß Susanna  werbewirksam herhalten: Unter dem Titel „Susanna im Bad“, französische Musik von 1450 bis 1600, geistlich und weltlich, lud die „Münstersche Hofcanthorey“ zu ihrer Veranstaltung am 21. Juni 1999 ein.

[315] Auch ein „keusches“ und ätherisches Bild der Madonna mit Kind konnte bei einem frommen Marienverehrer Bedenken erregen, wenn er die Umstände seiner Entstehung erwog (etwa von Fra Filippo Lippi).

[316] Huizinga: Herbst.1987. S.185 f.

[317] A.a.O. S.186.

[318] Armel de Wismes: Les Chateaux de la Loire. O.O. u. J. S.47.

[319] Huizinga: A.a.O.

[320] Dieses Bild befindet sich in der Berliner Gemäldegalerie.

[321] A.a.O.

[322] Lexikon der Kunst, 12 Bde. Erlangen 1994, Bd.4. S.321.

[323] Vgl. S. Winkle: Kulturgschichte, S.540: „Auch für so manches berühmte Madonnenbild, das während der Renaissancezeit entstand, dienten den Malern schöne stadtbekannte Dirnen als Modelle.“

[324] Tappolet: Marienlob.S.148.

[325] A.a.O. S.149 f.

[326] Luther: Werke. WA 46. S.663.

[327] Zitiert nach Marti/Mondini: Ich manen. S.84.

[328] Dresel: Christus. S.54.

[329] Hofman: Folgen. S.579. – Savonarola (1452 – 1498) prangert mit z.T. den gleichen Worten den Kunstbetrieb der Medici an: „Die Bilder eurer Dirnen von der Straße laßt ihr malen als Heilige in den Kirchen. Dann kommen die jungen Leute und sagen von einem Mädchen: das ist die heilige Magdalena, das ist die heilige Jungfrau. Damit zieht ihr das Göttliche in den Staub, bringt alle Eitelkeit in das Haus des Ewigen. Glaubt ihr, daß die Jungfrau Maria so gekleidet ging, wie ihr sie malt? Ich sage euch, sie trug die Kleidung der Armen, ihr aber malt sie wie eine Dirne.“ Zitiert nach S. Winkle: Kulturgeschichte, S.540.

[330] Noch zu Lebzeiten des Verfassers erschien das Buch in 40 Ausgaben.

[331] Vgl. Hofmann: Folgen. S.130 f.

[332] A.a.O.- Der Streit um die Verehrung der Bilder geht letztlich auf das alttestamentliche Bilderverbot (Ex 20,4) zurück. Während in der heidnischen Antike die Gottheiten in den Bildern und Statuen irgendwie präsent gedacht wurden und die Ikonen in der orthodoxen Christenheit „Fenster zur Ewigkeit“ bedeuten (Vgl. Gennadios Limouris: ICONS. WINDOWS ON ETERNITY. Auch, S.IX, : „They (sc. icons) are a window on heaven and on eternity.“), hat sich im Westen eine stärkere Unterscheidung zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten bei der Verehrung der religiösen Bilder durchgesetzt. Dies wird z. B. auf einer Schrifttafel unterhalb einer Kreuzigungsgruppe deutlich, die ich außen am Westwerk der ehemaligen Klosterkirche -jetzt Pfarrkirche St. Laurentius- in Clarholz (Westfalen) entdeckte:
                             Effigiem Christi Dum Transis Semper Honora
                             Non Tamen Effigiem Sed Quem Designat Adora
(Wenn du vorübergehst, ehre immer das Bild Christi. Aber nicht das Bild, sondern den, den es darstellt, bete an.) 

[333] Jedin: Trienter Dekret. 1935. S.184.

[334] Denzinger/Rahner: Symbolorum. S.344. - Das Vat.II urteilt ähnlich: Die Bilder sollen „in mäßiger Zahl und rechter Ordnung aufgestellt werden, damit sie nicht die Verwunderung der Gläubigen erregen und einer weniger gesunden Frömmigkeit Vorschub leisten“. (Konstitution über die heilige Liturgie: VII,125).

[335] Jedin: Kirche des Glaubens:1966: S.473.

[336] A.a.O.

[337] Schreiner: Maria. S.73. – Molanus` Traktat lautet: De Picturis et Imaginibus Sacris. Löwen 1570.

[338] Elias: Zivilisation. Bd.2. S.397.

[339] Marti/Mondini: Ich manen. S.85.

[340] Beissel: Geschichte. 1910. S. 419.

[341] Veranlaßt von Paul IV. (1555 – 1559), dem Papst, der die Inquisition zu einem Schreckensregiment ausbaute (vgl. dazu LThK 1963. Bd.8. S.200 f.). Jedin: Kirche des Glaubens. Bd.2: 1966. S.497. 

[342] In den reformierten Niederlanden, wo „sich Haß gegen die Spanier und religiöser Fanatismus verbanden“, richtete sich der Sturm gegen Bilder „römischer und papistischer Abgötterei“. Das Ergebnis: „Zwei Drittel der großen Kunstwerke der gotischen Malerei und Holzschnitzerei wurden zerstört.“  Vgl. dazu: K.-E. Nauhaus: Ablauf der Geschichte, Karte 26.

[343] Es gab allerdings im radikalen Pietismus des 17. und 18. Jahrhunderts auch Vorstellungen und Lebensformen, die eine positive, theologisch überhöhte Sicht der Leiblichkeit im Rahmen der Heilsvermittlung vertraten. Hintergrund war ein spezielles Verständnis alttestamentlicher Aussagen über die „Weisheit“ und den „Geist“ (sophia und ruach), die weiblich gedacht wurden, womit „auch die Geschlechtlichkeit rituellen Raum einnahm“ (S.195). Die kirchlich-theologische Wissenschaft verurteilte diese Interpretation und vor allem ihre lebenspraktischen Konsequenzen. Zum ganzen vgl. Barbara Hoffmann: Libertäre Sophienmystik, S.191-209.

[344] Vgl. Elias: a.a.O.

[345] Schreiner: Maria. S.506. – Vgl. Anm. 280.

[346] Bibliothek der Kirchenväter: Irenäus I, S.309; besonders schön II, S.524 f.

[347] So zum ersten Mal Ambrosius: Expos. Evang. sec. Luc. II,7.

[348] Irenäus: Adversus haereses III, 22,4.

[349] Petrus Chrysologus: Sermo 143.

[350] Enchiridion: S.247 ff.

[351] Zum ganzen vgl. Semmelroth: Urbild. Auch: Mulack: Göttin., bes. S. 227 f.

[352] Semmelroth: Urbild. S.92. – Vereinzelt gibt es von protestantischer Seite vergleichbare Formulierungen. H.Schütte zitiert den reformierten Theologen Lukas Vischer: „Maria ist nicht nur die erste, die das Wort der Gnade in Christus gehört und empfangen hat, sie ist auch die erste, die im Glauben darauf geantwortet hat ... Sie präfiguriert in diesem Akt des Glaubens und des Vertrauens die Gemeinschaft all derer, die ihr im Glauben an Christus folgen sollten. Sie ist in gewissem Sinne bereits die Kirche." Vgl. H.Schütte: Maria und die Einheit der Christen, S.119 f. Vgl. auch: L.Vischer: Maria, S.112 f.

[353] A.a.O. S.80. - „Ob man Maria Miterlöserin und Mittlerin aller Gnaden nennen mag“, darin sieht K.Rahner „keine entscheidende Frage für Glaube und Theologie“, akzeptiert aber, wenn andere das ablehnen, „um Mißverständnisse und Verdunkelungen der einen einzigen Mittlerschaft Jesu Christi zu vermeiden.“ Vgl. K.Rahner und M.Dirks: Liebe zu Maria, S.25.

[354] A.a.O. S.81. – Sie „ist nicht die Gnade, sie ist nicht der eine Mittler, sie ist aber die freie Annahme der Gnade und des Mittlers“. Vgl. K.Rahner: a.a.O.

[355] A.a.O. S.83.

[356] A.a.O. S.89.

[357] A.a.O. S.112.

[358] Zu dieser Anspielung auf einen Vergleich Bernhards siehe folgende Seite..

[359] Semmelroth: Urbild, S.113.

[360] Arnold: Migne: PL 189. p. 1726 f.

[361] A.a.O. p. 1731.

[362] A.a.O.

[363] Arnold: Migne: a.a.O. p.1694 f.

[364] A.a.O. p. 1733.

[365] Migne: PL 183. p. 438 ff.

[366] So in der Übersetzung von A. Wolters.S.142 ff.

[367] Zur Wassertechnik der Zisterzienser vgl. H.Gaud und J.-F. Leroux-Dhuys: Die Zisterzienser. S.46 ff. – Fast hymnisch preist ein Text aus Clairvaux vom Beginn des 13. Jahrhunderts die segensreiche Tätigkeit des abgeleiteten Wassers der Aube in Gärten und Werkstätten des Klosters. Vgl. W. Richner und H.J. Roth: Klostergärten. S.41, nach Migne PL 185, 570 A – 571 B.

[368] Semmelroth übersetzt aquaeductus allerdings zweimal mit „Kanal“ (S.107 und 113); das ist, wie ich finde, kein so gutes Bild, da das Wasser in einem Kanal bekanntlich nicht fließt. Erläuternd fügt Semmelroth S. 113 hinzu, daß Maria nicht handelt wie ein „lebloser Kanal“. – Auch Katharina von Siena benutzt den Begriff „Kanal“ in einem Brief an Frater Raimund von Capua O.P., als sie diesen „Kanal“ nennt, „vermittelst dessen Gott die Gnade in die Herzen der Zuhörer eingießen wird“. Vgl. P. Thomas Käppeli O.P.: Briefe. S.211.

[369] Migne: PL 183, p.441.

[370] Wolters: Ansprachen. S.145.

[371] Migne: a.a.O.; Wolters: Ansprachen S.146 f.

[372] Beissel: Verehrung. 1896. S. 222 (64); auch: H. Gaud/J.-F. Leroux-Dhuys: Die Zisterzienser. S. 97.

[373] Kretzenbacher: Bittgebärden. S.49.

[374] Vgl. Migne PL 159,570 B und H.Graef: Maria. S.199, 283 und viele weitere Belege.

[375] G.Signori meldet allerdings Bedenken an gegen den „Mythos der wegweisenden Frömmigkeit der Zisterzienser“. Ja, sie fährt schweres Geschütz dagegen auf! Vgl. Signori: Patrona. S.253 ff. - Th. Bell: Divus Bernhardus. S.313 ff. unterstützt die kritische Sicht: „Daß Berrnhard als doctor marianus verstanden wurde, sagt mehr über das Bild aus, das sich nach seinem Tod entwickelt hatte, als über ihn selbst.“

[376] Bei den Notae zum Mariale heißt es bei Migne: PL 211, p.769: Monasteria Cisterciensium, quae omnia et memoriae, et meritis ipsius Matris devotione debita dedicantur. Und: Omnes suas ecclesias in honore ejusdem gloriosae Virginis censuerunt esse dedicandas.

[377] Vgl. dazu Beissel: Verehrung. 1896. S.231 ff. (73 ff.).

[378] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.5, S.487.

[379] „Vorarbeit“ leistete schon Arnold von Chartres: Una est Mariae et Christi caro... Migne PL 189, Sp.1729.

[380] Bäumer/Scheffczyk: A.a.O. S.487 und 488.

[381] Zitiert nach Marti/Mondini: Ich manen. S.89.

[382] Alle Zitate J. Beumer: Mariologie. S.28. Vgl. auch 3.2.13. – Bedenkliche Steigerungen socher Aussagen, sogar von heiligen Kirchenlehrern, häufen sich im 17. und 18. Jahrhundert. Vgl. W.Beinert: Himmelskönigin, S. 88 ff. Der Artikel befaßt sich (S.75 – 116) mit den „Wandlungen des katholischen Marienbildes“ und ist außerordentlich lesenswert.

[383] Zitiert nach: Dinzelbacher: Gottheit. S.92.

[384] A.a.O.

[385] Er geht, meines Wissens, auf Anselm von Canterbury zurück, nach Anderen auf St. Bernhard (vgl. Bell: Divus Bernhardus. S.319). Das 6-bändige Marienlexikon von R.Bäumer und L.Scheffczyk erwähnt nur beiläufig, in Bd.6, S.598, und ohne weitere Erklärung den „Grundsatz ‚Von Maria nie genug‘“.

[386] C. Brinker: Marienrollen. S.59. Weitere diesbezügliche Informationen in dem Beitrag von C.Brinker.

[387] Vgl Tappolet: Marienlob. S.107 und 120. 

[388] Luther: Tischreden I, Nr. 494; 219,9: „Creatura Mariae non potest satis laudari.“

[389] Zitiert nach Tappolet: Marienlob. S.109. – „Wir tun ihrer Ehre keinen Abbruch“, betont K.Rahner zweimal,wenn wir uns mit Maria zur „Niedrigkeit seiner Magd“ bekennen. Aber als „ein kleiner und unbedeutender Mensch“ hat Maria „dennoch für das Heil der gesamten Menschheit die fleischgewordene Gnade zuerst in ihrem Glauben und dann in ihrem gebenedeiten Schoß frei angenommen“. Vgl. K.Rahner und M.Dirks: Liebe zu Maria, S.24.

[390] Vgl. Tappolet: a.a.O., S.120.

[391] A.a.O. S.151.

[392] A.a.O. S.150.

[393] A.a.O. S.153.

[394] H. Belting: Kult. S.467.

[395] Vgl. Kretzenbacher: Bittgebärden. S.47.

[396] Ein Fresko aus dem 14. Jahrh. befindet sich am Hauptaltar der Basilica della Madonna dell` Umiltà in Pistoia.

[397] Vgl. die Bilder der Mater humilitatis, der „Demutsmadonna“, die in einfacher Gewandung, am Boden sitzend ihr Kind liebkost: Identifikationsobjekt der vielen armen Mütter (Abb.42). Dazu Schreiner: Maria. S. 301.

[398] Vgl. Marti/Mondini: Ich manen. S.88.

[399] A.a.O.

[400] M.Warner: Triumph. S.106.

[401] a.a.O. Beide Anm. zitiert nach: Mulack. Göttin. S.45.

[402] Marion Bigger: Jenseitsregeln. In: Jetzler: Fegefeuer. S.382.

[403] Sophronius (560 – 638): „Von dir wird die Freude nicht nur den Menschen, sondern den Mächten der Höhe geschenkt.“ Zitiert nach Mulack. Göttin. S.228. – In der Legenda aurea (Übers. Benz. Heidelberg, S.592) heißt es zum Fest Mariä Himmelfahrt: „Die unaussprechliche Dreieinigkeit selbst frohlockt in unaufhörlicher Freude, und die Gnade, die sie ihr erweist, zieht aller Glück auf sich.“

[404] Wenn Novalis seine Bewunderung für Maria kundtut und von den „tausend Bildern“ spricht, in denen „Maria lieblich ausgedrückt“ zu sehen ist, dann liegt darin keine Übertreibung.

[405] Man benutzte dazu die oft kunstvoll mit Miniaturen ausgestatteten „Stundenbücher“, die von L.M. Delaissé als „Bestseller des späten Mittelalters“ apostrophiert wurden. Vgl. J. Harthan: Stundenbücher. S.9.

[406] John Harthan. Stundenbücher. S.16.

[407] Wie an früherer Stelle schon bemerkt, sind mit dem Verschwinden des Lateins aus dem Chorgebet der Schwestern auch diese einst so sehr geschätzten Gebete in Vergessenheit geraten. Meine Umfrage bei den Mutterhäusern in Münster jedenfalls ergab eine Fehlanzeige.

[408] Hansheinz Reinprecht. Gegrüßet. S.93

[409] Kirche + Leben, Wochenzeitung im Bistum Münster. Nr.13, 4.April 1999 (Osterausgabe), S.8. Hansheinz Reinprecht wird als „Sammler von Mariengebeten“ vorgestellt. „Es ist eine lesenswerte Sammlung von Mariengebeten aus allen Jahrhunderten.“ Der Rezensent D.L. geht expressis verbis nicht auf die Eigenschöpfungen von Reinprecht ein.

[410] Beides wiederum setzt Jacobus de Voragine in einer Marienpredigt mit „gratia et misericordia“ gleich, die uns von Maria zufließen. Vgl. A. Salzer: Sinnbilder und Beiworte Mariens 496 aus einem Mar. serm.I,I. – Unklares Zitat bei Kretzenbacher: Bittgebärden. S.49.

[411] Eine gute Übersicht gibt Klaus Schreiner: Maria. S.175 – 181.

[412] Rupert von Deutz (1075/80 – 1129/30) hat das Hohelied erstmals vollständig auf Maria gedeutet. Dadurch trat sie, so J. Beumer, „aus dem mehr physischen Aspekt der Mutterschaft in den ekklesiologischen und soteriologischen Aspekt der Brautschaft“. Vgl. Angabe und Zitat: C.Brinker: Marienrollen.S.54.

[413] G.Signori: Patrona. S.255.

[414] Marti/Mondini. Ich manen. S.89, Anm.22.

[415] Marti/Mondini: Ich manen. S.87.

[416] Vgl.oben: N. Elias: Zivilisation. S. 397.

[417] G. Bandmann: Melancholie. S.107.

[418] Dabei war ihnen „die mystisch-bräutliche Vereinigung der Seele mit Gott (...) im Bilde einer irdischen Vermählung“ durchaus nicht fremd! Vgl. Bibliothek der Kirchenväter. Gregor von Nyssa. S.XXX.

[419] Marti/Mondini benutzen vor solchem Hintergrund den Begriff einer „universellen Lactatio“. Ich manen. S.85 und 86.

[420] Vgl. Mechthild von Magdeburg: Licht. S.19.

[421] Marti/Mondini. Ich manen. S.86.

[422] Mechthild von Magdeburg. A.a.O. S.40. – Das Ganze nach: Marti/Mondini. Ich manen. S.85 ff.

[423] Vgl. Beissel. Geschichte. 1909. S.35: „Verschiedene Grundbesitzer schenkten Land ‚an diese Reliquien des Erlösers und Marias‘, um den Bau zu fördern.“ – Die Westfälischen Nachrichten vom 29. 3. 2000 berichten von der Schenkung des Oberhofs Lüdinghausen (mit etwa 40 zugehörigen Unterhöfen) durch Senelhard und seinen Schwiegersohn Walfried an das Kloster Ludgers „zur Ehre des heiligen Erlösers und der heiligen allzeit Jungfrau Maria“. Das war am 6. 12. 800, also noch bevor Ludger 805 zum Bischof von Münster geweiht wurde.

[424] Marti/Mondini. Ich manen. S.88.- Kurfürst Friedrich III. der Weise, der spätere Protektor Luthers, besaß laut Wittenberger Heiligtumsbuch von 1509 „ein Reliquiar mit 56 Marienreliquien , von der Milch Mariens bis zu ihren Haaren“. Vgl. Peter-Klaus Schuster: Abstraktion. S.227.

[425] Zitiert nach Schreiner. Maria. S.203. – Diese Kritik überrascht um so mehr, als Bernhardin selbst zu Übertreibungen, ja zu „Widersinnigkeiten“ in seinen Aussagen über Maria neigt. Vgl. H.Graef: Maria. S.286.

[426] Vgl.a.a.O. S.202 f.

[427] Vgl. Schreiner. Maria. S.203 f.; Beissel: Verehrung. 1896. S.105. Beide mit Bezug auf W. Gumppenberg (1609 – 1675): Atlas Marianus. – Einen wenig appetitlichen Handel mit angeblicher Marienmilch erfindet Donna W. Cross in ihrem historischen Roman „Die Päpstin“. S. 168 f.

[428] Ludwig hatte diese Krone „von dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenen lateinischen Kaiser von Konstantinopel, Balduin II,“ erworben. Vgl. H.Wolter-von dem Knesebeck. Goldschmiedekunst. S.486.

[429] Das ganze Gebet z.B. im „Gotteslob“, Nr.596. (aus St. Gallen, 9. Jahrh.).

[430] Eine Würdigung der Lactatio Bernardi hinsichtlich ihrer religiös-mystischen Bedeutung und eine kritische Auseinandersetzung mit manchen mehr epigonenhaften Nacherlebnissen findet sich bei J.Huizinga: Herbst des Mittelalters. 1953, 7. Aufl. S.213 f. Eine vorschnelle erotische Interpretation wird zurückgewiesen.

[431] T. Hümpfner: Ikonographia. Eine noch ausführlichere Übersicht, die auch Hümpfners Beispiele mit umfaßt, bietet A. Pigler: Barockthemen. Bd. 1. Budapest 1956.

[432] Beissel: Geschichte. 1909. S.204 f.

[433] Es soll sich hier um das berühmte Benediktinerkloster Affligem in Brabant handeln, das St. Bernhard besuchte. Ausführliche kritische Reflexionen zu beiden Ereignissen, ebenso zur Milchspende Marias und der Umarmung Bernhards durch den Gekreuzigten in: Migne PL 185, pg.849 und pg. 873 – 886.

[434] Die Aufzählung stammt von Hippolytus Marraccius (1606 – 1675), der einzelne Sätze aus Predigten Adami Abbatis Perseniae vorstellt und daran seine Betrachtungen anfügt. Hier: Migne PL 211, 776 f. Adam de Perseigne (†1221) war Zisterzienserabt. Er wurde vom Papst mit der Untersuchung gegen Abt Joachim von Fiore (vgl.Anm. 589) betraut. Seine Schriften findet man bei Migne: PL 211, 583 – 780. 

[435] Übersetzung in enger Anlehnung an den lateinischen Text.

[436] Peter Jetzler: Jenseitsmodelle. S.9 ff.

[437] Zitat an späterer Stelle! (unter 7.6)

[438] Vgl. A. Angenendt: Religiosität. S.634.

[439] A.a.O. S.644. Angenendt sieht in der theologischen Aufarbeitung der Bußfrage in erster Linie das Verdienst Abaelards (†1142).

[440] Angenendt. A.a.O. S.646.

[441] Vgl. Jetzler: Jenseitsmodelle. S.22.

[442] Marti/Mondini: Ich manen. S.87.

[443] Noch überboten wird dieser Aspekt der Darstellung auf einem Gemälde des spanischen Malers Pedro Machuca (1490 – 1550), das ich im August 2004 im Prado in Madrid entdeckte. Machuca malte das Bild während seines Italienaufenthaltes (!). „Maria lindert, von Jesus unterstützt, den Schmerz der Seelen im Fegefeuer, indem sie die Flammen mit der Milch löscht, die aus ihren Brüsten rinnt“, heißt es in der (spanischen) Bilderklärung auf einer Tafel neben dem Gemälde. Maria preßt aus ihrer rechten Brust die Milch, das Jesuskind auf dem linken Arm der Mutter drückt die Milch aus ihrer linken Brust. Eine solche künstlerische Aufgabenzuschreibung im Erlösungswerk ist natürlich theologisch nicht mehr vertretbar. Vgl. Abbildung 69, S.172. - Zur theologischen Brisanz dieser Milchgabe vgl. Kp.8.

[444] J.Bautz: Hölle. S.22.

[445] A.a.O. S.25. Anm.4.

[446] M.Wehrli-Johns: Tuo daz Guote. S.50.

[447] J.LeGoff: Geburt. S.233 ff. Vielleicht eine entfernte Anspielung auf den „feurigen Pfuhl“ der Apk 20,14 u.15.

[448] A.a.O. S.246 ff.

[449] A.a.O. S.248.

[450] Joseph Bautz: Die Hölle. S.26.

[451] A.a.O. S.25-27.

[452] Joseph Bautz: Das Fegefeuer.

[453] Katechismus der katholischen Kirche. Nr.1261. S.351.

[454] Joseph Bautz: A.a.O. S.185.

[455] A.a.O. S.187.

[456] Heiligmäßige Mystikerin aus Valladolid (1554 – 1633).

[457] A.a.O. S.191.

[458] A.a.O.

[459] Eine seriöse theologische Auseinandersetzung mit dem Thema bietet Herbert Vorgrimler in seiner „Geschichte der Hölle“

[460] Marti/Mondini: Ich manen. S.89.

[461] A.a.O. S.86.

[462] Mechthild von Magdeburg. Licht. S.19. Zitiert nach: Marti/Mondini: Ich manen. S.86.

[463] Andere beziehen diesen Vorgang auf Bernhard; vgl. Bell: Divus Bernhardus. S.321, Anm.179. Mit beiden Versionen setzt sich J. Pinio SJ, De sancto Bernardo (...) Commentarius, in den Acta sanctorum Bollandiana auseinander: Migne PL 185, pg. 878. Vgl. auch Anm. 433.

[464] Schreiner: Maria. S. 206 f. – Man fühlt sich durch Bild und Text ein wenig peinlich an J. Buridans Impetustheorie erinnert: Man kann sich inmitten zweier gleich attraktiver Nahrungsangebote nicht entscheiden und geht darüber zugrunde. Die entsprechende Demonstration lassen wir lieber unerwähnt.

[465] Luthers Werke: WA 46. S.663. – Vgl. Anm. 424: Eine Milchreliqie in Luthers Nähe.

[466] Eine Fons Vitae-Darstellung findet sich als Wandgemälde neben Weltgericht und Gnadenstuhl auch in Schloß Bruck, dessen Pestbild wir ausführlich beschrieben haben.

[467] So der Titel des Bildes von Jean Bellegambe (1470 – 1534) aus dem Jahre 1526. Vgl. Kunstlexikon Bd.2.: Bellegambe. – Der Maler knüpft ganz offensichtlich an das Motiv des Jungbrunnens an, das an dieser Stelle aber höchstens sekundäre Bedeutung haben kann (vgl. Abb. Abbildung 66 im Anhang).

[468] Vgl. Tappolet: Marienlob. S.108.

[469] Luther. WA 11. S.61.

[470] Vgl.Tappolet. Marienlob. S. 111 f.

[471] A.a.O. S.112. – Einen guten Einblick in den derzeitigen Stand der ökumenischen Diskussion ermöglicht W.Beinert u.a.: Maria – eine ökumenische Herausforderung. Regensburg 1984.

[472] Luther. WA 6, S.562, 17 f. :“ociosorum hominum sunt ista studia allegoriarum.“ Und Zeile 24 f.: „Nollem ego Theologum allegoriis operam dare, donec consumatus legitimo scripturae simplicique sensu fuerit.“

[473] Franz Courth: Gebetsformen. S.556.

[474] P. Canisius: De Maria virgine.

[475] Vgl. die Übersicht bei Tappolet: Marienlob. S. 89 ff. – Eine 1968 erschienene Studie von Hans Düfel „Luthers Stellung zur Marienverehrung“ betont im Unterschied zu Walter Tappolet eine kritische Distanz. Gerhard Heintze resümiert: „ ... daß Tappolet die positiven Aussagen der Reformatoren zum Marienlob besonders unterstreicht, während Düfel stärker die reformatorische Kritik an der Marienverehrung hervorhebt." (Vgl. G.Heintze: Urteil Luthers, S.59).

[476] Luther: Werke. WA 28. S.402 f.

[477] Tappolet: a.a.O. S.90.

[478] Semmelroth: Urbild. S.88.

[479] Kirchenbote. Nr. 44. 1999. S.18. Der katholische Geistliche war Pfr. i.R. Albert Keilus von St. Pius in Huchting. Die etwas verwirrende indirekte Rede ist so nach dem Kirchenboten zitiert.

[480] Alle Zitate dieses Abschnitts: Semmelroth. A.a.O. S.98 – 102.

[481] Ebeling nennt diese Ausschließlichkeitspostulate „die bekannten reformatorischen Exklusivaussagen“. Ebeling: Wort. S.12.

[482] Ähnlich der evangelische Theologe E.W. Hengstenberg (1806 – 1869), der eine konservative lutherische Theologie vertrat; er nannte die „Entfernung von Marienbildern aus evangelischen Kirchen eine ‚rationalistische Barbarei‘“. Zitiert nach Mulack: Göttin. S.136 f.

[483] Vgl. Luther: Werke. WA 31/1. S.415.

[484] Vgl. Lexikon der Kunst. Bd.3. S.311. Lukas Cranach d.J. vollendete das Bild seines Vaters

[485] Vgl. Hofmann: Folgen. S.212.

[486] Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) stellte am 6.10.1999 auf Seite 54 in einem längeren Artikel mit Bild das Buch von Ruth Slenczka vor: Lehrhafte Bildtafeln in spätmittelalterlichen Kirchen. Der Kommentator spricht von „fast schon moderne(n) Erziehungsmethoden“ und -etwas respektlos- davon, „dass die vermehrte Verwendung solcher Tafeln eigentlich schon lange vor der großen Reformation durch Luther und seine Spießgesellen gängiger Brauch war.“

[487] Es gab das sprechende, lebende, handelnde Kreuz (auf Ludolf von Sachsen in seiner „Vita Christi“ zurückgehend): z.T. wachsen Hände aus den vier Kreuzesenden und schließen den Himmel auf, zerstören die Hölle, segnen die Kirche und verteilen Ablässe an die Sünder (oder mit ähnlichen Aktionen). – St. Bernhard nennt zum Andreasfest als schützende Kreuzesarme Enthaltsamkeit, Geduld, Klugheit und Demut. Vgl. Wolters (Übers.): Bernhard von Clairvaux, Ansprachen, Bd.3, S.262f.

Die Gregorsmesse wird auf vielen Bildern recht unterschiedlich dargestellt: Der Papst sieht bei der Messe den Schmerzensmann leibhaftig auf dem Altar, dessen Blut den Armen Seelen zu Hilfe herunterfließt. Das Bild war mit zahlreichen Ablässen verbunden und beim Volk sehr beliebt. – In Münster befinden sich Darstellungen im Westfäl. Landesmuseum, im Stadtmuseum, in der Ägidiikirche gegenüber dem Seiteneingang, ein Torso im Kreuzgang des Doms.

[488] Hofmann: Folgen. S.210.

[489] A.a.O. S.211.

[490] Sie schmückt aber auch, leicht verändert und verdeckt durch die breite Schrift, die Titelseite lutherischer Vollbibeln ab 1541, so von 1541 und 1543. Diese abgewandelte Darstellung stammt jedoch von L. Cranach d.J.- Vgl. H. Volz: Martin Luthers deutsche Bibel. S.155.

 

[491] Vgl. W.Hofmann: Folgen. S.217.

[492] A.a.O.

[493] Gerhard Ebeling: Wort. S.51 ff.

[494] A.a.O. S.53. – Vgl. auch Zeitschrift „Verkündigung und Forschung“ Heft 2, 2002, 47. Jahrgang, Gütersloh. 

[495] František Graus: Geißler. S.536 ff.

[496] A.a.O. S.537.

[497] A.a.O. S.538.

[498] H. Boockmann: Stauferzeit. S. 228.

[499] A.a.O. S.241.

[500] A.a.O. S.237.

[501] A. Angenendt: Religiosität. S.44 f.

[502] Der Begriff „geschichtliche Wasserscheide“ stammt von Kurt Flasch: Das philosophische Denken im Mittelalter. Stuttgart 1987, S,194., nach Angenend. A.a.O. S.45.

[503] Angenendt. A.a.O. S.44.

[504] A.a.O. S.45.

[505] P. Dinzelbacher: Gottheit. S.81. – Dinzelbacher weist nicht darauf hin, daß der Begriff „Achsenzeit“ von Karl Jaspers (†1969) und Arnold Toynbee (†1975) stammt und ursprünglich nur auf den Entwicklungsschritt der Menschheit um 500 vor Christus (zwischen 800 und 200) bezogen wurde. Diese Zeit sei ein Übergang vom Mythos zum Logos und vom Ritus zur Ethik gewesen. – Dazu mehr bei Angenendt: Religiosität. S.15 ff. John Hick reflektiert diesen Begriff eingehender in seinem Buch: Gott und seine vielen Namen. S.50 ff.

[506] Borngässer: Architektur. S.243.

[507] E. Friedell: Kulturgeschichte. S.63.

[508] Im Anschluß an Friedell. A.a.O. S.96.

[509] R. Dieckhoff: antiqui – moderni. S.73.  Der Artikel von R. Dieckhoff in: Die Parler und der Schöne Stil. Bd.3. S.66-95 stellt den bei weitem vielseitigsten und einen äußerst intelligenten Beitrag zum Thema Zeitenwende vor.

[510] H.M.Thomas: Geschichtsvision. S.13f und 11.

[511] F. Graus: Geißler. S.550.

[512] Münsters Partnerstadt Mühlhausen z.B. verlor im 30jährigen Krieg 54 % seiner Bevölkerung infolge der Pest, die von Soldaten eingeschleppt wurde. (Vgl. „Westfälische Nachrichten“ vom 7.1.1999). Münster und das Münsterland selbst wurden 1648 von der Pest besonders stark heimgesucht. (Vgl. A. Holzem: Der Konfessionsstaat (1555 – 1802), Münster 1998). – Pest (1382) und Brand (1383) in Münster waren Auslöser für die alljährliche Buß- und Bittprozession der Stadt. – Bekannt ist die Pest von Mailand, die Alessandro Manzoni in seinem Roman „Die Verlobten“ eindringlich beschreibt.

[513] So zitiert Thilo Esser Neithard Bulst: „Der Schwarze Tod“ in: Heilsangst. S.20.

[514] Vgl. Schretter: Seuchen. S.40. - Vgl. diese Arbeit 9.3.

[515] Fernsehsendung des WDR am 4.6.1999 unter dem Titel: Spuren – Geschichtsmagazin.

[516] Homer: Ilias I, 44 ff.

[517] Thukydides: Geschichte des Peleponnesischen Krieges.II. 47, 3-54.

[518] Prokop: Perserkriege II, 22-33.

[519] B. Tuchman: Spiegel. S.99.

[520] Ähnlich 1947 bei Albert Camus: Die Pest. S.56. -Vgl. dazu auch das Kapitel: Der zürnende Gott. 3.1.

[521] Die neue Ausgabe des „Gotteslob“ hat auch hier eine angepaßte Übersetzung!

[522] Rudolf Sies: Pestgutachten.

[523] A.a.O. S.14.

[524] Diese Angaben sind – nach Sies – der schwache Punkt des Gutachtens. A.a.O. S.18.

[525] B. Schretter: Tirol. S.33.

[526] A.a.O. S.47.

[527] A.a.O.

[528] A.a.O. S.45.

[529] Begleitheft zu einer „Sonderausstellung in Schloß Tirol“: St. Prokulus in Naturns. Ergrabene Geschichte von den Menschen des Frühmittelalters und der Pestzeit. O.O. und J.

[530] Vgl. a.a.O. S.42.

[531] Der alte Pfarrer von Kalkstein wurde vor ein paar Jahren in einer Zeitungsnotiz in Münster gerühmt, daß er an seine Besucher „die angeblich beste Gemüsesuppe“ austeilen würde. Als wir nach ihm fragten, erwies sich unsere Zeitungsnotiz als längst überlebt: Der alte Pfarrer war schon seit Jahren tot. Im Informationsblatt zu Kirche und Pfarrei lasen wir einen Nachruf: „Der letzte Expositus in Kalkstein war Johann Bergmann von Panzendorf, weitum als unser lieber ‚Pastor‘ bekannt (1951 – 1991).“

[532] Esser: Heilsangst. S.25.

[533] Vgl. z.B. F.van der Meer: Augustinus. S.78 ff. und S.89 ff.

[534] Zitiert nach R. Dieckhoff: antiqui –moderni. S.80.

[535] Esser: Heilsangst. S.60. Vgl. auch diese Arbeit Anm.90.

[536] Darstellungen dieser beiden Pestheiligen befinden sich z.B. vor bzw. in der Pfarrkirche St. Sebastian in Münster-Nienberge, Erinnerungen an frühere Pestkatastrophen, besonders im Jahre 1636.

[537] Vgl. dazu St. Bernhards Auslassungen in seiner Predigt „De aquaeductu“ zum Fest Mariä Geburt.

[538] J. Huizinga weiß über noch weitere Heilige zu berichten, die als Heiler und als Verursacher von Krankheiten verehrt bzw. gefürchtet wurden. Vgl. Huizinga: Herbst, Stuttgart 111975, S. 240 ff.

[539] Legenda aurea. Übers. R. Benz, Heidelberg. S.127 und 131; bzw. Berlin. S.138 und 142.

[540] Vgl. P. Dinzelbacher: Gottheit. S.72. – Der Spötter François Rabelais (1494 – 1553) amüsiert sich darüber in seinem Hauptwerk „Gargantua und Pantagruel“. - Bei Dinzelbacher a.a.O. und Rabelais I,45 weitere Hinweise.

[541] A. Martin: Antoniusfeuer. S.1183. und V.H. Bauer: Antoniusfeuer in Kunst und Medizin. S.65. – Beide zitiert in: R. Seiler: Das Antoniusfeuer. In. Jetzler: Fegefeuer. S.300.

[542] So auf dem Pestbild in Münster.

[543] Von der Feindschaft der Städte untereinander (schon im 12. Jahrhundert)  erzählt Umberto Eco phantasievoll in seinem Roman „Baudolino“.

[544] Legenda aurea. Übers. Benz. Berlin. S.XVI.

[545] Tuchman: Spiegel. S.209.

[546] Kretzenbacher. Bittgebärden. S. 9.

[547] Tuchman. A.a.O. S.37.

[548] Vgl. Boockmann. Stauferzeit. S.228.

[549] Kretzenbacher. A.a.O. S.27.

[550] Z.B. in den Psalmen, Amos 7,1 und Joel 1,1-20.

[551] Nach Boockmann. A.a.O.

[552] Vgl. Dieckhoff. antiqui - moderni. S. 77.

[553] Vgl. Boockmann. A.a.O. S.233.

[554] A. Borst. Erdbeben. S.539.

[555] Das Erdbeben, das im Jahre 1755 die Stadt Lissabon zerstörte und 30000 Todesopfer forderte, scheint die Menschen damals in ganz Europa in ähnlicher Weise ratlos gemacht und Zweifel an der Weisheit Gottes geweckt zu haben.

[556] Vgl. Borst. Erdbeben. S.549.

[557] A.a.O. S.545.

[558] A.a.O. S.549.

[559] Vgl. V.Sussmann. Schutmantel. S.39.

[560] Dieckhoff. antiqui – moderni. S. 74.

[561] E.Friedell. Kulturgeschichte. S.98.

[562] Jakob Twinger von Königshofen (1400 oder 1415), hier zitiert nach: R. Dieckhoff: antiqui – moderni. S.74.

[563] H. Röckelein: Judenfeindlichkeit. S.279.

[564] Schreiner: Maria. S.456, zitiert Erwin I.J. Rosenthal. Vgl. Schreiner, S.571, Anm. zu S.456.

[565] Vgl. Schreiner: A.a.O. S.457.

[566] Irene Schmale: Judenfreund. S.24.

[567] H. Röckelein zählt nach einer statistischen Untersuchung für die Zeit von 1349 – 1519 insgesamt 16 Fälle von Umwandlungen oder Neubauten an der Stelle der Synagogen. A.a.O. S. 280 f.

[568] Serges Medien: Weltgeschichte. S. 113.

[569] J.-F. Leroux-Dhuys: Die Zisterzienser. S.125.

[570] Serges Medien: Weltgeschichte. S.113.

[571] Tuchman: Spiegel. S. 41.

[572] A.a.O. S.42.

[573] A.a.O. S.298 f.

[574] A.a.O. S.472.

[575] Nigg: Heilige. S. 79.

[576] Vgl. Janssen/Grote: Niederrhein. S.133.

[577] Die Tiara wurde angeblich zuerst von Bonifaz VIII. getragen. So G. Stemberger: 2000 Jahre Christentum. S. 272. Nach anderen Historikern hat Bonifaz zum unteren Reif der Krone, die seit dem 9. Jahrhundert getragen wurde, als Zeichen seiner –beanspruchten- Doppelgewalt einen zweiten Reif hinzugefügt. Zeitgenössische Darstellungen zeigen ihn aber schon bald mit dem dreifachen Kronreif. Vgl. LThK Bd.10. Freiburg 1965. S.177.

[578] F.J. Schmale, in: LThK. Bd.5. Freiburg 1960. S.1247.

[579] Er kam auf dem Seeweg von Spanien dorthin, also nicht „über die Alpen“. Die Krönung fand (3 Jahre nach dem Sacco di Roma!) nach seinem Wunsch in Bologna statt. Von einer Kaiserproklamation durch das römische Volk konnte nicht einmal formell mehr die Rede sein.

[580] Vgl. dazu: P.E.Schramm und F. Mütherich: Könige und Kaiser.

[581] Bäumer/Scheffczyk: Marienlexikon. Bd.6. S.85.

[582] K. Eßer: Anfänge. S.40, zitiert nach L.Lehmann: Klara, S.42. Dieser S.41: „Noch die große, kluge Klostergründerin Hildegard von Bingen (1098-1179) begründete die Trennung der adeligen von nichtadeligen Schwestern mit dem so einfachen wie bündigen Hinweis, daß man ja auch Pferde und Ochsen nicht in ein und demselben Stall zusammenpferchen kann.“

[583] Radierung, Kupferstich und Typendruck. Bild etwa 30 mal 38 cm, aus der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt.

[584] Tuchman: Spiegel. S.124.

[585] A.a.O. S.460.

[586] Alle Angaben nach: Die Parler und der Schöne Stil. Bd.1. S.215 ff.

[587] Janssen/Grote: Niederrhein. S.133

[588] A.a.O. S.134. – Diesen Superlativ muß sie sich mit der „Vita Christi“ des Ludolf von Sachsen teilen. Vgl. 3.3.7. Anm. 269.

[589] Schon am Ende des 12. Jahrhunderts hatte Abt Joachim von Fiore in seiner apokalyptischen Geschichtstheologie mit dem anbrechenden „Zeitalter des Geistes“ gegen die allseits pessimistische Erwartung des Weltendes ein neues Geschichtsgefühl geweckt: „Der Abt von Kalabrien sprach eine der größten Hoffnungen aller Zeiten aus, welche die Welt davor bewahrte, in die Verzweiflung zu versinken.“ Vgl. W.Nigg: Mönche. S.244. Vgl. auch Anm. 434.

[590] Große Baudenkmäler. Heft 340, München – Berlin 81995. S.10.

[591] Allerdings zeichnen sich Änderungen ab.Bott: Nürnberg. S.356: „Die Fundierung des Bildes in der Heiligen Schrift entspricht Luthers Forderung. Im Gegensatz zu den schauspielartig ‚sprechenden‘ Schriftbändern auf manchen spätmittelalterlichen Darstellungen (...) dringen die Schriftzitate nicht kommentierend ins Bild ein, sondern sie stehen in einer eigenen, fundamentalen Zone für sich, damit ihre primäre Existenz klar werde.“ Bevorzugt wird jetzt die Sockelzone oder der obere Bildrand. Vereinzelt auch setzt sich der alte Brauch fort.

[592] Diesen Satz konnte ich teilweise nicht entziffern. Auskunft gab Frau Dr. Ingrid Weibezahn, Museumskustodin in Bremen.

[593] O. Bardenhewer u.a.: Bibliothek der Kirchenväter: Augustinus. Bd. VI. S.347: Jh-Ev., 120. Vortrag, 2.

[594] Vgl. dazu auch die Darstellung von Bellegambe: „Das mystische Bad der Seelen im Blute Christi“. Abbildung 66 im Anhang.   

[595] Jane Turner (Ed.): The Dictionary of Art. 34 Volumes. London 1996. Vol.3. Page 642. 

[596] Vgl. Migne PL 183, pg. 383 ff: S. Bernardi Abbatis Clarae-Vallensis, In Festo Annuntiationis Beatae Mariae Virginis. Sermo I (63), 1-14.

[597] Der Verweis auf den Sentenzenmeister findet in dessen Schriften selbst kaum einen Anhaltspunkt. In seinem Psalmenkommentar gibt es zu Ps. 84,11 (Migne PL 191, pg. 797 f; dort als Vers 10 gezählt) nicht die geringste Anspielung auf die „göttlichen Schwestern“ oder den „Streit der göttlichen Tugenden“. In den vier Sentenzenbüchern (Migne PL 192, pg. 519 – 962) wird – nach meiner Durchsicht – nur an einer Stelle im vierten Buch (Distinctio 46,3, pg. 952) das Verhältnis von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit reflektiert: Justitia enim Dei et misericordia non duae res sunt, sed una res, id est, una divina essentia est. (Die Gerechtigkeit Gottes und die Barmherzigkeit sind nicht zwei Dinge, sondern ein Ding, und zwar ist es die eine göttliche Wesenheit.) Vielleicht war diese Stelle der Aufhänger für die allegorische Exegese von Ps. 84,11 seitens der „ungezählten Kommentatoren“.

[598] Dante: Die Göttliche Komödie, Inferno III, 50.

[599] Die Personifizierung göttlicher Eigenschaften ist keine Erfindung des Mittelalters oder des Christentums überhaupt, man begegnet ihr bereits in der israelitischen Weisheitsliteratur. So wird die Weisheit Gottes als geliebtes Kind beschrieben, das zur Freude Gottes vor ihm spielt (vgl. Sprichwörter 8.22-31), und  9,1 tritt sie sogar als Frau Weisheit auf.

[600] Einen fernen Anklang an dieses Drama kann man in einem alten Adventslied erkennen: „Gott der Vater ließ sich rühren, daß er uns zu retten sann, und den Ratschluß auszuführen, trug der Sohn sich selber an ...“ (2.Strophe von „Tauet, Himmel ...“). Aber hier reagiert Gott auf das Flehen des alttestamentlichen Gottesvolkes.

[601] Die Zitate deutsch nach der Übersetzung von A. Wolters: Bernhard von Clairvaux. Ansprachen auf Muttergottes- und Heiligenfeste. Bd.3. S. 51-59 (Mariä Verkündigung; 1. Ansprache, 2. Teil). Wittlich 1935. – Zur Wirkungsgeschichte dieser bernhardinischen Idee und ihrer Verbindung mit der allegorischen Einhorn-Jagd (vgl. S. 169 ff.) : Jürgen W.Einhorn: SPIRITALIS UNICORNIS. S. 205 ff.

[602] A.a.O. S.51, Fußnote. Wolters nennt Hermann Paul: Grundriß der Germanischen Philologie, II. Bd., 1. Abtlg., S. 280. Dort wird auch der Dichter der  E r l ö s u n g  als Gewährsmann des Motivs erwähnt.

[603] Auch Umberto Eco läßt bei seinen historischen Fabeleien dieses Thema natürlich nicht aus. Vgl. U.Eco: Baudolino. S.12 f und S.477 ff.

[604] Sic et dominus noster

    Jeus Christus

    Spiritalis unicornis

                            Physiologus

                            de   unicorni

Vgl. Jürgen W. Einhorn: SPIRITALIS UNICORNIS. S.13.